Im Herzen des Hauses richtet es das Wohnzimmer ein: Ein alter Flügel voller Musik, dessen vergilbte Tasten den gleichen Ton annehmen wie die knarrende Holztreppe. Chopin, Debussy und Beethoven versammelten das Publikum im Salon. Von Zeit zu Zeit, wenn man weltabgewandt im Wohnzimmer steht, fängt das Klavier alleine zu spielen an, verfolgt von seiner Vergangenheit und es sagt:

Blühende Gärten,
strahlendes Glück
Unendlichkeit
Seele, was bleibt dir?
Nur kurze Zeit!
Höhen und Tiefen
Innig verwebt
Flüchtiges Wandern
Im Zeitgeschehn,
heute ein Werden,
morgen – Vergehn!

– Monika Kainzner

Lara Schnepf, Klavierperformance und Wohnzimmerskulptur (Lampe)

Im selben Raum steht eine rote Lampe. Das innere Gerüst dieser Gedärmelampe bildet eine alte Stehlampe, welche im Dachboden gefunden wurde. Sie verwebt altes mit neuem Material. Verwebt sanfte Berührungen und Schmerz. Das hochempfindliche Gewebe des Körpers ist unter unserer Haut, unter unserer Verteidigungslinie. Ein warmes Licht unter der Hausdecke, unter unserem Schutz.